Liebe Leserin, lieber Leser,
für das Jahr 2025 hat sich die Kirche ein biblisches Motto auf die Fahnen geschrieben: Prüft alles und behaltet das Gute. Das klingt sinnig: nicht alles für gut halten,
was als gut angepriesen wird. Vorurteile abbauen. Für sich persönlich prüfen, wenn es geht aber auch für die Gemeinschaft.
Bei genauem Hinschauen ist das jedoch nicht so einfach. Gibt es nicht auch Vieles, was sich unserem Prüfen, unserem Testen, unserer Kontrolle entzieht? Und welchen Maßstab legen wir beim Prüfen an?
Das Bibelwort ist eine Einladung, nach Gottes Maßstäben zu suchen. Wenn Frieden Gottes der Maßstab ist, wie kann ein Angriffskrieg dann etwas Gutes sein?
Wenn Liebe Gottes der Maßstab ist, wie kann Desinformation, Hass und Verachtung dann bewertet werden? Wenn Sie diesen Gemeindebrief in Händen halten, ist das Ergebnis
der vorgezogenen Wahlen bekannt. Weniger bekannt ist wohl, welche Art von Regierung möglich sein wird. Die Turbulenzen sind enorm. Hoffen wir, dass die Politiker nach dem
Guten fragen. Für unser Land. Für Europa und die Nationen. Für die Schöpfung.
Wir sehen in den nächsten Wochen, wie sich im Frühling neues Leben Bahn bricht. Ostern ist ein Frühlingsfest. Wir feiern neues Leben. In der Natur und in der Kirche. Die Natur hilft uns, die Macht Gottes als Schöpfer, Erlöser und Vollender unseres Lebens wahrzunehmen. In der Bibel wird das Bild von Saat und Ernte für Österliches verwendet: Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. Es wird gesät in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät in Armseligkeit und wird auferstehen in Kraft(1. Kor 15,42-44)
Ostern ist das Fest der Hoffnung. Hoffnung, die über Tod und Grab hinausgeht. Ich wünsche Ihnen frohe Ostern und lebendige Hoffnung als Quelle von Kraft,
Trost und Zuversicht.
Mit freundlichen Grüßen, Ihr Pastor